Hallo Menopause. Wenn sich der Körper verändert, darf man sich neu entdecken.
Ich werde bald 40.
In letzter Zeit sprechen meine Freundinnen beim Kaffee immer öfter über dieselben Themen:
„Ich schwitze ständig in der Nacht“, „Ich kann nicht mehr schlafen“, „Ich bin gereizter als sonst“, „Mein Kopf ist wie im Nebel“.
Früher dachte ich, das betrifft doch nur unsere Mütter oder Tanten.
Aber irgendwann wurde mir klar: vielleicht hat es bei uns längst begonnen.
An diesem Abend öffnete ich meinen Laptop, suchte nach Studien, las die Arbeiten von Dr. Mary Jane Minkin von der Yale University und das Buch The Menopause Brain von Dr. Lisa Mosconi.
Und verstand ich besser:
Die Menopause ist kein Ende – sie ist ein Neubeginn.
Eine Zeit, in der sich Körper und Gehirn neu ausbalancieren.
Perimenopause – eine stille zweite Pubertät
Dr. Minkin beschreibt die Perimenopause als eine Übergangszeit, die oft schon zwischen 35 und 40 Jahren beginnt.
Die Eierstöcke produzieren weniger Östrogen und Progesteron, aber nicht gleichmässig, sondern in Wellen.
Das Ergebnis: ein ständiges hormonelles Auf und Ab, das sich jeden Tag anders anfühlen kann.
Im Gegensatz zur Pubertät ist diese Veränderung viel leiser und subtiler.
Während damals Brustentwicklung und Menstruation offensichtliche Zeichen waren, sind die Signale jetzt oft unscheinbar:
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Zyklus wird unregelmässig
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Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit
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Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen
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Schlafstörungen
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Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit
Viele Frauen denken zunächst an Stress oder Überlastung. Doch tatsächlich beginnt hier eine tiefgreifende hormonelle Transformation – unser Körper sucht ein neues Gleichgewicht.
„Die Menopause selbst ist leicht zu definieren: zwölf Monate ohne Periode.
Die Herausforderung ist die Perimenopause.“
— Dr. Minkin, Yale University
Das Gehirn – der erste Zeuge der Veränderung
Die Neurowissenschaftlerin Dr. Lisa Mosconi von der Weill Cornell Medicine in New York hat gezeigt, dass das Gehirn eines der ersten Organe ist, das die Menopause spürt.
Mit modernen PET-Scans konnte sie beobachten:
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Der Energieverbrauch des Gehirns sinkt in der Perimenopause um etwa 20–25 %.
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Besonders betroffen sind der Hippocampus (Gedächtnis) und der präfrontale Kortex (Konzentration, Emotionen).
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Die neuronalen Netzwerke beginnen sich umzustrukturieren. Wie ein Computer, der ein wichtiges Update installiert.
Dieses Phänomen nennen wir oft „Brain Fog“, also das Gefühl, im Kopf sei Nebel. Wörter entgleiten einem, man vergisst Termine oder steht plötzlich mitten im Satz still.
„Die Menopause ist keine Degeneration des Gehirns,
sondern eine Neuverschaltung (rewiring).“
— Dr. MosconiBildquelle: [https://news.weill.cornell.edu/news/2024/06/scans-show-brains-estrogen-activity-changes-during-menopause]
Neuere Studien zeigen: Während der Menopause reagiert das weibliche Gehirn aktiv auf sinkende Östrogenspiegel.
In dieser Phase bilden bestimmte Hirnregionen mehr Östrogenrezeptoren, um das verbleibende Hormon besser zu nutzen – eine Art Selbstschutz des Gehirns.Diese Veränderung steht auch in Zusammenhang mit typischen kognitiven und emotionalen Symptomen, wie Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsproblemen.
Das zeigt: Das Gehirn verliert nicht seine Funktion – es passt sich an, um ein neues Gleichgewicht zu finden.
Ihre Forschung erklärt auch, warum Frauen doppelt so häufig an Alzheimer erkranken wie Männer:
Östrogen schützt das Gehirn, es
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unterstützt den Energiestoffwechsel der Nervenzellen,
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reduziert Entzündungen,
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stabilisiert Synapsen,
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stärkt antioxidative Prozesse.
Wenn dieser Schutz plötzlich abnimmt, braucht das Gehirn Zeit, um neue Wege zu finden. Deshalb fühlen sich viele Frauen in dieser Phase müde, ängstlich oder weniger belastbar – das ist kein Versagen, sondern eine biologische Realität.
Hormone – das feine Orchester unseres Körpers
Östrogen wirkt im gesamten Körper, nicht nur im Reproduktionssystem.
Es beeinflusst Herz, Knochen, Haut, Schlaf, Stimmung und sogar die Verdauung.
Wenn der Spiegel schwankt, verändert sich das ganze Zusammenspiel:
| System | Wirkung von Östrogen | Mögliche Veränderungen |
|---|---|---|
| Herz & Kreislauf | Gefässerweiterung, Cholesterinregulation | Herzklopfen, Blutdruckanstieg |
| Knochen | Erhalt der Knochendichte | Osteoporose-Risiko |
| Gehirn | Gedächtnis, Stimmung, Fokus | „Brain Fog“, Vergesslichkeit |
| Haut | Kollagenbildung, Elastizität | Trockene, empfindliche Haut |
| Schlaf | Temperatur- und Rhythmusregulation | Hitzewallungen, Schlaflosigkeit |
Wissenschaftlich begleitet durch die Veränderung
Es gibt keine „Heilung“ der Menopause, aber es gibt Wissen, das uns stärkt.
💪 Bewegung
Krafttraining und Ausdauersport verbessern Hormonempfindlichkeit und stabilisieren den Kreislauf.
🥗 Ernährung
Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren, Soja (pflanzliche Phytoöstrogene) und Antioxidantien können Symptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen lindern.
🧘 Entspannung
Yoga, Meditation und Atemtechniken senken Cortisolspiegel und fördern innere Ruhe.
💊 Hormontherapie (HRT)
Und tatsächlich: Einige meiner Freundinnen haben bereits mit HRT begonnen und berichten von sehr guten Effekten.
Sie fühlen ihre Emotionen wieder stärker, ohne dass diese aus dem Gleichgewicht geraten.
Das bedeutet: Sie erleben nicht mehr extreme Stimmungsschwankungen, Depression oder Reizbarkeit in dem bisherigen Ausmass. Stattdessen können sie ihre Gefühle bewusst wahrnehmen, Empathie zeigen und haben wieder mehr emotionale Stabilität.
Natürlich immer in ärztlicher Begleitung und individuell angepasst.
„HRT bedeutet nicht, die Zeit zurückzudrehen,
sondern dem Körper zu helfen, in dieser Übergangszeit sein Gleichgewicht zu finden.“
— Dr. Minkin
Weitere überraschende Symptome
Neben den bekannten Hitzewallungen, Nachtschweiss und Stimmungsschwankungen kann diese Übergangsphase auch viele andere, oft unerwartete Veränderungen mit sich bringen. Einige weniger beachtete Symptome sind:
- Plötzliche Brustschmerzen oder ein brennendes Gefühl, das etwa ein Drittel der Frauen betrifft.
- Empfindliche, trockene oder juckende Haut, da der Östrogenspiegel sinkt und Kollagen sowie natürliche Hautöle abnehmen.
- Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Händen und Füssen, manchmal wie kleine Stromstösse.
- Zahnfleischempfindlichkeit, Veränderungen der Zähne oder Kieferknochendichte.
- Herzrasen, Herzklopfen oder unregelmässiger Herzschlag.
- Verdauungsprobleme: Blähungen, Verstopfung oder empfindlicher Magen.
- Schwindel, Ohnmachtsgefühle, neue Allergien, übermässiges Schwitzen oder starke Müdigkeit.
Diese Symptome werden oft übersehen, weil sie nicht sofort mit der Menopause in Verbindung gebracht werden. Doch gerade das Erkennen dieser subtilen Zeichen ist der erste Schritt, um Körper und Gesundheit selbstbewusst zu steuern.

Brustschmerzen & empfindliche Haut: sanfte Unterstützung durch den richtigen BH
Zwei besonders häufige, aber oft unterschätzte Symptome sind Brustschmerzen und empfindliche Haut – direkt verbunden mit den hormonellen Veränderungen:
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Brustschmerzen oder brennende Empfindungen entstehen durch den schwankenden Östrogenspiegel, der das Brustgewebe sensibler macht und die Nerven stärker reagieren lässt.
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Die Haut wird dünner, trockener und empfindlicher, was Juckreiz oder Reizbarkeit verstärken kann.
Hier kommt die Wahl des richtigen BHs ins Spiel, wofür ich unsere Cloud BH mit ihren Eigenschaften ganz besonders empfehlen kann.
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Bügel- und druckfreie, weiche Unterstützung: Reduziert Druck auf empfindliche Brustpartien.
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Hautfreundliche Materialien: Schonen sensible Haut, reduzieren Reibung und Irritationen.
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Atmungsaktive, schnelltrocknende Stoffe: Helfen bei Nachtschweiss und Temperaturwechseln, wodurch Hautreizungen minimiert werden.
Ein BH, der auf die Bedürfnisse deines Körpers abgestimmt ist, bietet nicht nur Komfort, sondern auch das Gefühl von Fürsorge und Verständnis für den Körper in dieser besonderen Phase.

Wenn Ihr Körper sich verändert, ist das kein Zeichen von Verlust – es ist der Beginn einer neuen Balance, einer ruhigeren, kraftvolleren Version von sich selbst.
📚 Für alle, die tiefer eintauchen möchten
Weil Wissen uns stärkt: hier einige Bücher, Podcasts und Blogs,
die ich ganz besonders empfehlen kann.
Empfohlene Bücher
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Lisa Mosconi – The Menopause Brain: The New Science Empowering Women to Navigate the Pivotal Transition
(Deutsch: „Das Menopause-Gehirn: Die neue Wissenschaft über das Gehirn der Frau“)
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Mary Jane Minkin – A Woman’s Guide to Menopause and Perimenopause
(Englische Ausgabe, empfohlen von Yale Women’s Health)
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Dr. Sheila de Liz – Woman on Fire: Alles über die Wechseljahre

🎧 Podcasts & Blogs
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„Let’s Talk Menopause“ – Podcast von Lisa Mosconi (EN)
→ letstalkmenopause.org/podcast-episodes/menopause-and-the-female-brain
Wissenschaft trifft Alltag. Ideal, um zu verstehen, was im Körper und Kopf wirklich passiert. -
„Madame Ovary“ – Podcast von Dr. Mary Jane Minkin (EN)
Humorvoll, direkt und medizinisch präzise. Perfekt für Frauen, die fundierte Informationen ohne Tabus suchen.
Bildquelle: [https://news.weill.cornell.edu/news/2024/06/scans-show-brains-estrogen-activity-changes-during-menopause]
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